Living Moments - N°2 Edition 2014
7TaTYR 8ZXPY_^ Edition 2 · 2014 104 Im Schloss verblieb vorerst der Schlosshaupt- mann und das Mauerwerk begann zu verfallen, obwohl erst 1558 bis 1560 Bischof Christoph von Madruzzo die große Summe von 600 Gulden für Instandhaltungsarbeiten investiert hatte. Wetter,Wind und Nässe, aber auch Kriegszeiten wie 1809 und 1813, in denen in der Umgebung heftig gekämpft wurde, beschleunigten den Verfall der Burg, sodass im 20. Jahrhundert nur mehr karge Reste von der einstigen Herrlichkeit kündeten. Im Jahr 1992 kam Leben in das alte Gemäuer. Ein Südtiroler Geschäftsmann erwarb die Burg und rekonstruierte diese liebevoll über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren. Die Anfahrt zur Burg verläuft über eine Privat- straße vorbei an landwirtschaftlichen Anwesen hinauf auf das insgesamt 15.000m 2 umfassende Burgareal. Am Ende der Straße befindet sich ein repräsentatives Burgtor, das sich dem willkom- menen Besucher bequemauf Knopfdruck öffnet und gleichzeitig ein Höchstmaß an Sicherheit und Privatsphäre bietet. Nach dem Passieren des Burgtores fahren Sie entlang der Burgmau- ern und treffen dann auf ein modernes, zwei- stöckiges Wirtschafts- und Eventgebäude, das der jetzige Burgherr u. a. als Ausstellungfläche für seine Oldtimersammlung nutzt. Dieses Ge- bäude ist im Obergeschoss vollständig verglast und bietet eine multifunktionale Nutzung für Events, Feste, Vernissagen oder Präsentationen aller Art. Entsprechend gestaltet befindet sich im Untergeschoss bereits eine technisch hoch- wertig ausgestattete Cateringküche sowie viel Platz durch offene Raumgestaltungen. Auf demweiterenWeg hinauf zur Burg befindet sich rechter Hand der offiziell genehmigte Heli- kopterlandeplatz – eine Rarität mit hoher Wer- tigkeit, die nur noch in wenigen Regionen Südti- rols genehmigt und in dieser Art vollständig legal nutzbar ist. Schon hier besticht der Blick ins Pustertal mit einer atemberaubenden Faszi- nation und man spürt, wie privilegiert man sich als Eigentümer dieser absoluten Ausnahmelie- genschaft fühlen darf. Unterhalb des großen Eingangsportals der Burg gelangt man in die ei- gens erbauten weiteren Ausstellungsräume und Garagen, die sich auf drei Ebenen erstre- cken und zusätzlichen Platz für Veranstaltun- gen bieten. Diese Fläche könnte auch in einen separaten Gäste- oder Bedienstetentrakt umge- wandelt werden. In der unteren Ebene können drei großzügige Fahrzeuge oder sämtliche Nut- zungsgegenstände zur Pflege des Burgareals geparkt und untergebracht werden. Durch das imposante Burgtor am oberen Haupteingang deutend war. Schon in den frühchristlichen Jahr- hunderten vermutet man auf demBurghügel ein Heiligtum des damals hochverehrten Erzengels Michael, des Führer zu Gott und Kämpfers für die gerechte Sache. Sicher war dieses Kirchlein auch Zuflucht in Zeiten der Not. Wann die Burg erbaut wurde und wer sie zu bauen befahl, kann heute nicht mehr nachgewiesen werden. Es gibt jedoch Indizien, die auf eine Existenz schon im Jahr 900 n. Chr. hinweisen. Die Burgherren waren schon um 1200 mit der Ausübung der hohen Gerichtsbarkeit betraut. 1232 heiratete Graf Meinhard II. die Witwe des Hohenstauffenkaisers Konrad IV. und schenkte ihr als »Morgengabe« zur Hochzeit die Burg. Dort wurde seine Tochter Elisabeth geboren, die nachmalige Frau Albrechts I. von Habsburg und somit Stammmutter des österreichischen Kaiser- hauses. Um 1500 gingen Schloss und Gericht an Kaiser Maximilian I. über, der sie, weil er dauernd in Geldnöten war, des Öfteren verpfändete. Die Herren von Wolkenstein-Trostburg, das Damen- stift Hall und die Bischöfe von Brixen waren zeit- weise Lehensträger, bis 1678 die Grafen Künigl von Ehrenburg Schloss und Besitz übernahmen und schließlich rechtmäßige Besitzer wurden. Die großzügig konzipierte Anlage mit einer weiten Ringmauer rund um die zweitürmige Hochburgwurde zumZentrum für das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben der Zeit. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Wohnsitz des Grafen verlegt und das »Grafenhaus« der Burg neben der Kirche erbaut. Es lag bequemer und günstiger nach den Verhältnissen der Zeit. 1992 wurde die Burgruine von einem lokalen Geschäfts- mann erworben und seitdem nach historischem Vorbild liebevoll und authentisch rekonstruiert In 1992 the castle ruins were acquired by a local businessman and lovingly and authentically reconstructed based on historical records
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