Living Moments - N°1 Edition 2013
www.private-residences.net 7TaTYR 8ZXPY_^ 35 Der Almer füttert das frisch geborene Kälbchen mit der »Duttlpitschn«, einem Eimer mit einer Saugvorrichtung The alpine farmer feeds the newly born calf with the so-called “Duttlpitschn”, a bucket with a suction device Der Almabtrieb imHerbst ist nicht nur ein touristisches Schauspiel, sondern auch eine Feier für den Almer, wenn der Sommer gut verlaufen ist The ceremonial herding down of the cattle in autumn is not only a tourist spectacle, but also a feast for the farmers when they have had a good summer Das Wort »oimerisch« stammt aus der Mundart des Kitzbüheler Alpenraums. Von den vielen Namen für die Alm nennen nur die Kitzbüheler ihre Almen »Oim« und das Gefühl dazu »oime- risch«. Ursprünglich eine Überlebensstrategie, hat sich das Betreiben der Alm mittlerweile als Brauchtum etabliert und ist nicht mehr aus dem Tiroler Leben wegzudenken. Egal ob bescheidene Hirtenhütte oder hochmoderner Almstall, sie haben alle eine Gemeinsamkeit: Sie werden von Persönlichkeiten bewirtschaftet, die in einem hochmodernen Jahrhundert auf vieles verzich- ten, um den Sommer mit Rindern, Schafen, Zie- gen, Pferden und Schweinen in den Alpen zu verbringen. Gewohnter Luxus wird gegen Knochenarbeit und ein enthaltsames Leben eingetauscht. Die Tiere werden gehütet, gemolken und die Alm- fläche bewirtschaftet. Aus Liebe zumVieh, Leiden- schaft zum »schrecklich schönen« Berg und auf der Suche nach einer ganzkörperlichen Heraus- forderung erhalten sie das jahrhundertealte Brauchtum. Das Almleben hat neben allen Ent- behrungen aber auch seine humorvollen Mo- mente. Die Brombeerranke, die sich wöchentlich den Weg zur Toilette bahnt, oder die Almhenne, die sich inmitten der trocknenden Kleidung auf der Wäscheleine sonnt. Die Belohnung für die schwere tägliche Arbeit findet sich in den ganz
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